Mitmachen
Artikel

1+1=3, Windradpolitik à la Schweiz

1+1=3, die Windenergiestrategie

oder die Windkraftwerke lösen unsere Energieprobleme. Welche Energieprobleme sind das genau? Wir blenden ins Jahr 2017 zurück. Damals, während der Abstimmungsdebatte zur Energiestrategie 2050 lobsang die damalige Bundesrätin Leuthard das hohe Lied von der nachhaltigen Energiewirtschaft in der Schweiz. Reduktion des CO2 Ausstosses, Kernkraftverbot nach dem Auslaufen der heutigen Kernenergieanlagen, Förderung der erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraftanlagen sowie die Erhöhung des Anteils der Wasserkraft. Das Beste sei dabei, dass das Gesamtpaket pro Familie 40 Franken pro Jahr mehr koste und auch genügend Strom zur Verfügung stehe. Dabei wurden kritische Stimmen, welche diese Prognose widerlegten, als polemische Schwarzmahler dargestellt. Dies, weil diese Kritiker damals bereits vorausgesagt haben, dass wir in eine Energiekrise laufen werden und die Mehrkosten anstelle der 40 Franken richtigerweise 3200 Franke pro Familie betragen. Nun gut, die Energiestrategie wurde durch die Stimmbevölkerung, welche sich in ehrlichen Wogen des Bundesrates glaubte, mit einer beachtlichen Mehrheit angenommen. Aufgrund dieses Entscheides wurde auf Bundes- aber auch auf Kantonaler Stufe weitergearbeitet. Denn der Auftrag zur Strategieumsetzung steht ja fest. Aufmerksame Leute konnten im selben Zeitraum zudem feststellen, dass die Energiestrategien auch im benachbarten und ferneren Ausland in ähnlich abstrusen Prozessen vorangepeitscht wurden. Mit aller Kraft, so machte es jeweils den Anschein, wurden Energiestrategien erlassen, Verbote für Technologien gesprochen und Subventionsgelder für andere Technologien grosszügig verteilt.

Als Leserin oder Leser mag man jetzt meinen, der Autor hätte etwas gegen Umweltschutz. Dem ist gar nicht so. Ich habe aber etwas gegen unehrliche, ideologiegetriebene Vetterlipolitik und daraus entstehende Strategien, welche nicht zu Ende gedacht sind. Leider merkt das die Bevölkerung und die Wirtschaft bereits heute, bzw. seit bald einem Jahr am eigenen Portemonnaie. Warum! Die Strompreise sind im Versorgungsbegbiet des kantonalen Stromversorgers EKZ um 23% angestiegen. Das bedeutet für eine 4-köpfige Familie einen Anstieg um 165 Franken pro Jahr, sofern sie die Heizung nicht mir Strom betreiben. Da sind zum Beispiel Wärmepumpen gemeint. Obwohl, das sind sehr gute Heizungen. Hier geht es lediglich um den finanziellen Vergleich. Nun kommen die Mehrpreise auf Lebenshaltungskosten dazu, welche sich indirekt über die teurere Energie ebenfalls stark verteuerten. Firmen zahlen teilweise bis zu 12-mal mehr für den Strom als sie das noch vor 18 Monaten taten. Da gilt es sich schon einmal zu fragen: Weshalb ist denn das so?

Die Elektrizitätsversorgung ist europaweit auf dem Festland ein in sich abhängiges Netz. Der Strom wird just in dem Moment verbraucht, in dem er produziert wird. Grundsätzlich egal, wo die beiden Enden der Leitung sind. Das liegt in der physikalischen Natur des Stromes. Nun merkte man, nein man hat es zum ersten Mal öffentlich gemacht, dass wir zukünftig zu wenig elektrischen Strom haben werden. Eine fatale Prognose, welche den Strom- aber auch den Oel, Holz und weitere Energiepreise in die schiere Uferlosigkeit katapultierte. Man merkte, die Elektrizitätsversorgung in Europa ist scheinbar nicht mehr sicher. Das Angebot kann die Nachfrage schon in naher Zukunft, oder kleinen Abweichungen von der Normalität, nicht mehr decken. Ein Schreckensgespenst, welches einen riesigen Volkswirtschaftlichen Schaden anrichten wird.

Was macht nun die Inländische Politik, um ein solches Desaster zu verhindern? Sie ist etwas am „sändelen“, jedoch mit Goldsand. Wenn es nach dem grünen Regierungsrat Neukom geht, werden innert den kommenden 10-15 Jahren im Kanton Zürich 120 Windkraftanlagen, mit jeweils einer gesamthöhe zwischen 160 – 230 Meter, installiert. Er, der Grüne ehemalige Umweltschützer, möchte Anlagen aufbauen, welche pro Anlage ca. 5000m2 Wald oder Naturfläche gerodet oder umgenutzt werden, welche das Landschaftsbild durch ihre unglaubliche Höhe nachhaltig verschandeln, welche nach heutigen Erkenntnissen nach 25 Jahren infolge des Erreichen der Lebenserwartung wieder abgebaut werden müssen, welche ein Fundament aus bis zu 1000 Tonnen Beton und über 300 Tonnen Betoneisen bestehen (Notabene im Wald) und dabei gerade mal 5% unseres Strombedarfes erzeugen können. Und was, wenn es dann einmal nicht windet? Dann braucht es neben diesen Anlagen weitere Kraftwerke, welche dann einspringen können. Faktisch bedeutet das, für den Strom, den wir verbrauchen braucht es nicht wie heute ein Kraftwerk, sondern zwei Kraftwerke. Da muss man nicht Techniker sein, um zu merken, dass dies unseren Strom weiterhin massiv verteuern wird. Das Sahnehäubchen ist schlussendlich, dass dabei weder Gemeinden noch Bevölkerungen über die Standorte mitentscheiden können. Die Standorte sollen durch den Regierungs- und Kantonsrat festgesetzt werden und fertig.

Als Fazit muss leider festgehalten werden: Zukünftig soll ein ganz kleiner Anteil des benötigten Stromes mit extrem teuren, landschaftsverschandelnden, naturschädlichen, stromlieferungsunsicheren, kurzlebigen Windkraftanlagen betrieben werden, zu welchen die direkt betroffene Bevölkerung kein Mitspracherecht hat. Ich hoffe, Regierungsrat Neukom lässt seine Ideen mittels einem Brainstorm (Hirnsturm) nochmals lüften und kommt auf neue Schlüsse.

Paul von Euw, Bauma, SVP-Kantonsrat

 

Artikel teilen
über den Autor
Paul von Euw
SVP Kantonsrat, Kommission Energie, Verkehr und Umwelt (ZH)
weiterlesen
Kontakt
SVP Bauma Manuela Burkhalter Lipperschwendi 45 8494 Bauma
Telefon
079 543 39 59
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:

Diese Seite teilen

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden